Österr. Staatsmeisterschaten im Straßengehen

Tortur der Geher

Österr. Staatsmeisterschaten im Straßengehen
Wien, 5.Oktober 2003

Bei äußerst widrigen Wetterbedingungen wurden am Sonntag 5.Oktober die Staatsmeisterschaften im 50 km Gehen, die österr. Jugendmeisterschaften im Gehen sowie eine Reihe international ausgezeichnet besetzter Bewerbe ausgetragen. Bei Regen, Wind und Kälte zeigten die Athleten aus welchem Holz Geher geschnitzt sind. Ein neuer österr. Rekord durch Viera Toporek (LCC Wien) im 20 km Gehen (1,49,18 Std), Weltklasseleistungen über 50 km (Sodul, Polen, 3.55,40 Std., Czukor,Ungarn, 3,57,06 Std.) - die schnellsten, je auf österr. Boden erzielten Leistungen, eine neue Schülerbestleistung durch Tanja Trittner (Laufteam Burgenland Eisenstadt) über 3 km (17,37 min), einige persönliche Bestleistungen, und ein Rekord, fast scheint er für die Ewigkeit : Stephan Wögerbauer (ÖTB Wien) wurde zum 17. Mal in Serie seit 1987 österr. Staatsmeister im 50 km Gehen - seit 47. Meistertitel in der allg. Klasse.

Aber niemand, der nicht an Ort und Stelle war, kann die Tortur abschätzen, die die Geher durchzustehen hatten. Der Organisator der Veranstaltung Stephan Wögerbauer hatte das beste Geherfeld, das je in Österreich zu sehen war, an den Start gebracht. Die Athleten hielten was sie versprachen. Grzegorz Sudol aus Polen und der bereits 40-jährige Zoltan Czukor aus Ungarn dominierten den Bewerb und hätten - wie alle anderen Athleten - bei besseren Bedingungen sicher ein noch bessere Zeit erreicht. So unterbot nur Sudol das Olympia-A-Limit, denn Czukor scheiterte um 6 Sekunden - bitter nach 50 km. Bis zur letzten Minute vor dem Start war Stephan Wögerbauer noch mit dem Aufbau der Veranstaltung beschäftigt, denn teilweise strömender Regen störte gewaltig. Dann ohne aufzuwärmen startete er dennoch sehr schnell und war lange auf Kurs 4,25 Std. Erst auf den letzten 15 km mußte er der Doppelbelastung Tribut zollen - sicherte sich aber den Titel dennoch klar vor seinem Freund Hans Siegele. Bei den Frauen zeigte sich Viera Toporek wieder in ausgezeichneter Form und verbesserte im Alleingang ihren alten 20 km Rekord um rund 6 Minuten. Bei den Rahmenbewerben konnten die Jugendlichen aus Ungarn und Großbrittanien mit guten Zeiten zeigen, auf welchem Niveau man bereits in diesem Alter sein sollte.

Mit einer gemütlichen Siegerehrung klang ein kalter, aber erfolgreicher Veranstaltungstag aus.

Stephan Wögerbauer