Günther Weidlinger läuft Olympialimit und ÖLV-Rekord über 10.000m in Stanford

Zweiter Platz in 27:36,46 Minuten beim Cardinal Invitational Meeting in Stanford/USA für den 30-jährigen Oberösterreicher

Günther Weidlinger (SU IGLA long life) hat in Stanford, Kalifornien, in der Zeit von 27:36,46 Minuten über 10.000 Meter sein drittes Antreten bei Olympischen Spielen fixiert und dabei den ÖLV-Rekord* um 6,50 Sekunden unterboten. Die bisherige Rekordmarke von Dietmar Millonig von 27:42,98 Minuten, gelaufen in Oslo am 26.6.1982, hatte fast 26 Jahre lang Bestand. Das ÖOC-Olympialimit von 28:08,00 Minuten für Peking konnte der 30-jährige Oberösterreicher in diesem Rennen, das am Sonntag Abend Ortszeit in Kalifornien stattgefunden hat, klar erbringen. Einzig der Australier Craig Mottram, WM-Dritter über 5.000m in Helsinki 2005, war in dem hochklassig besetzten Feld in 27:34,48 Minuten bei perfekten Bedingungen von 8°C und Windstille vor ihm. Rang drei ging an den Kenianer Josephat Boit in 27:40,64 Minuten.

"Diese Zeit muss ich erst verarbeiten"
„Ich bin überaus zufrieden, so ein Rennen muss man erst einmal erwischen“, ist Weidlinger nach dieser Top-Leistung überglücklich. „Die Zeit von 27:36 muss ich erst verarbeiten. Ich habe mit 27:50 gerechnet. Sorgen um das Olympialimit habe ich mir während des Rennens nie gemacht. Wir sind die ersten 5.000 Meter in 13:59 Minuten durchgelaufen. Das war langsamer als erwartet. Ich hatte das Gefühl, als ob ich joggen würde. Zu diesem Zeitpunkt war ich mir sicher, dass ich das Limit auf jeden Fall schaffen werde.“

Zurückhaltender Beginn, furioses Finish
Nach diesem für die Qualität des Feldes eher zurückhaltendem Anfangstempo wurde das Rennen von Runde zu Runde schneller. „Den neunten Kilometer bin ich in 2:42 Minuten gelaufen, den zehnten in 2:33 Minuten, die letzte Runde unter 60 Sekunden. 800 Meter vor dem Ziel hat Craig Mottram das Tempo verschärft. Hier habe ich eine kleine Lücke aufgerissen, die ich nicht mehr schließen konnte. Der Abstand zwischen uns ist aber bis zum Schluss gleich geblieben“, schildert Weidlinger den Rennverlauf.

"Jetzt kann ich feiern"
Weidlinger hatte sich vier Wochen lang im bekannten Höhentrainingszentrum Boulder, Colorado, den Feinschliff für dieses geholt. Sein Trainer und Vater Heinrich hat sich in dieser Zeit unbezahlten Urlaub genommen und war ebenfalls dabei. Seit Jänner hat sich Weidlinger mit Trainings u.a. in Südafrika und einem Verzicht auf die Hallensaison für diesen Bewerb vorbereitet: „Ich denke, der Aufwand hat sich gelohnt. Jetzt kann ich einmal feiern!“

Die weitere Vorbereitung auf die Olympischen Spiele ist noch nicht exakt geplant. „Angesichts der guten Leistung hier in Stanford werde ich in Hinblick auf Peking wohl keine Hindernisrennen bestreiten und zur Vorbereitung bei 5.000-m-Rennen antreten. Fix sind Starts bei den Staatsmeisterschaften und beim Europacup.“

Hier ein Link zu einem Video des Rekordlaufs
http://www.flocasts.org/flotrack/coverage.php?c=256&id=14519

Hier ein Link zu Photos:
http://www.flocasts.org/flotrack/photos.php?id=286&o=&pid=170382

* Anerkennung nach dem üblichen Ratifizierungsvorgang
Andreas Maier | 5.5.2008

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