Hallen-EM Paris: Clemens Zeller überrascht mit achtem Platz über 400 Meter!

Erstes Top-10 Ergebnis für das ÖLV-Team. Beate Schrott mit ihrer zweitbesten Marke nur hauchdünn am Semifinale vorbei. Engagiertes EM-Debüt von Jennifer Wenth.

Clemens Zeller hat bei der Leichtathletik Hallen-EM in Paris das erste Top-10 Ergebnis des ÖLV-Teams geschafft. In Summe brachte der erste Wettkampftag ein Wechselbad der Gefühle für das ÖLV-Team. Eine gute Leistung von Beate Schrott wurde nicht mit dem Aufstieg belohnt. Die Hoffnungen der 800m-Läufer erfüllten sich nicht. Manuel Prazak zeigte einen soliden Auftritt - und Jennifer Wenth gelang ein engagiertes EM-Debüt.

Clemens Zeller holt Rang acht über 400 Meter
Über 400 Meter kam er in 47,35 Sekunden auf den achten Platz und lief nur knapp am Finaleinzug vorbei. „Das war unerwartet gut, weil meine Leistungen heuer nicht so stark waren“, konnte der 26-jährige Niederösterreicher zufrieden sein. Nach einer Saison ohne ganz starke Wettkampfzeiten hat er genau zum richtigen Zeitpunkt aufgezeigt und hat eine Leistung gezeigt, mit der man nicht rechnen durfte. Schon im Vorlauf war er mit 47,37 Sekunden souverän. Im Semifinale setzte er sich nach einem guten Start an die vierte Stelle. Der für den Finaleinzug notwendige dritte Platz war hart umkämpft. „Zwischendurch hab ich gedacht, es geht sich noch aus. Aber am Schluss waren die anderen drei doch schneller als erwartet. Dass ich zwei schnelle Läufe an einem Tag verkraften kann, habe ich gewusst. Ich brauche mir nichts vorzuwerfen“, resümierte er positiv. Nur 0,37 Sekunden fehlten ihm schließlich auf den Franzosen Yoan Decimus und seine dritte Hallen-EM-Finalteilnahme in Folge.

800m-Läufer ohne Fortune: Fünftbeste Zeit für Rapatz – aber kein Aufstieg!
Über 800 Meter konnten Andreas Rapatz und Raphael Pallitsch in den Vorläufen leider nicht an ihre guten Saisonrennen anknüpfen. Kurios das Resultat von Rapatz: Mit 1:49,96 Minuten erzielte er die fünftschnellste Zeit unter 26 Teilnehmern, verfehlte aber trotzdem den Aufstieg ins Semifinale. Der Aufstiegsmodus sah vor, dass die Top-2 jedes Vorlaufs plus zwei weitere Zeitschnellste weiterkommen. Rapatz wurde Fünfter seines Heats – Rang vier oder 1:49,74 Minuten hätten für das Semifinale gereicht. Gut war sein Rennen aber dennoch nicht: „Schon ab 200 Metern war es sehr hart für mich. Ich bin nie wirklich in den Lauf rein gekommen“, sagte der Läufer des VST Laas ohne Umschweife.

Raphael Pallitsch „nicht konsequent genug“
Auch Newcomer Raphael Pallitsch, der zweite österreichische 800m-Läufer in Paris, hatte sich mehr erhofft. In 1:52,19 Minuten konnte der 21-jährige Burgenländer von Laufimpuls Oggau in seinem Vorlauf nicht in die Entscheidung eingreifen und kam insgesamt auf den 22. Platz. „Ich war nicht konsequent genug, als ich nach 250 Metern auf die zweite Position vorlaufen wollte. Es ist bitter. Ich war sehr konzentriert, aber ich hab gemerkt, mir geht der Saft aus. Ich hatte niemals das gute Gefühl wie sonst, dass ich ‚fliegen’ kann. Nächstes mal muss ich den Saisonhöhepunkt im Training anders anvisieren“, analysierte er seine EM-Premiere. 

Beate Schrott mit 8,25 Sekunden knapp am Semifinale dran
Beate Schrott eröffnete bereits um 9:20 Uhr für den ÖLV die Titelkämpfe. Im ersten von vier Vorläufen über 60m Hürden erzielte sie mit 8,25 Sekunden über 60m Hürden ihre zweitbeste jemals gelaufene Marke. Insgesamt kam sie auf den 18. Rang. Nur drei Hundertstelsekunden fehlten der 22-jährigen Union St. Pölten-Sprinterin zum Aufstieg ins Semifinale. „Der Start war schlecht. Bis zur ersten Hürde war ich sehr verhalten, bin dann aber gut ins Rennen gekommen. Mit der Zeit kann ich zufrieden sein“, kommentierte sie. Bei der Freiluft-EM in Barcelona 2010 musste die Medizinstudentin nach einem Fehlstart ja unverrichteter Dinge das Stadion verlassen. „Das hatte ich noch im Hinterkopf, darum war wohl auch der Start so vorsichtig. Aber jetzt sollte es raus aus dem Kopf sein!“

Engagiertes Debüt von Jennifer Wenth
Jennifer Wenth, die mit 19 Jahren jüngste im österreichischen Team, zeigte bei ihrer ersten internationalen Meisterschaft der Allgemeinen Klasse ein engagiertes 1500m-Rennen. In 4:16,74 Minuten behauptete sie sich in ihrem Vorlauf gut und lief bis auf 0,49 Sekunden an ihren ÖLV U23-Hallenrekord heran. „Das war okay, ich bin zufrieden!“, freute sie sich. Insgesamt erreichte sie damit den 20. Platz. Die SVS-Läufern hielt bis zwei Runden vor Schluss sehr gut die dritte Position im Spitzenfeld und konnte stets auf der Innenbahn laufen. „In der letzten Runde war ich leider ‚blau’. Ich wäre gerne etwas schneller gelaufen, aber für diesen Rennverlauf ist sehr okay. Ich habe bis zum Schluss voll gekämpft, weil ich unbedingt die zwei Läuferinnen hinter mir schlagen wollte. Vor dem Rennen war ich sehr nervös, aber im Stadion habe ich die Atmosphäre sehr genossen.“

Manuel Prazak bei EM-Premiere an 20. Stelle
Hürdensprinter Manuel Prazak hat sein EM-Debüt ebenfalls am 20. Platz geschafft. In 7,98 Sekunden Die Vorläufe wurden gestrichen. Stattdessen gab es ein direktes Semifinale. „Es war eine super Erfahrung für mich und toll, hier dabei zu sein. Nervosität war überhaupt keine da. Ich bin gut gestartet, so wie ich mir das vorgenommen habe. Im fliegenden Lauf war ich dann aber zu verkrampft und habe Zeit verloren. Insgesamt bin ich nicht unzufrieden. Ich kann viel mitnehmen für kommende Wettkämpfe“, so der SVS-Sprinter, der mit einer rot-weiß-roten Schleife am Oberarm sein Rennen bestritten hat.

Fotos: GEPA pictures / Mario Kneisl

 

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Das Österreichische Leichtathletik-Nationalteam bei der Hallen-EM 2011 wird unterstützt von

 Bayerngas - Offizieller Partner des Österreichischen Leichtathletik-Verbandes bei der Hallen-EM 2011

 

Andreas Maier | 4.3.2011

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