Erfolge für ÖLV Athleten bei der Masters Weltmeisterschaft und "goldener" Mittwoch

In Lyon/Frankreich wurde von 4. bis 16. August von über 8.000 Athleten aus 98 Nationen um Titel und Medaillen geworfen, gesprungen, gelaufen und gegangen.

Die knapp 60 Athleten, die für den ÖLV antraten, waren sehr erfolgreich. Mit insgesamt 31 Medaillen konnte Österreich den 13. Platz in der Nationenwertung belegten (von 65 gewerteten).
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Mit 96 Jahren ältester und auch erfolgreichster Teilnehmer der österreichischen Mannschaft war Emmerich Zensch. Er konnte im Hoch- und Weitsprung auch neue Masters Weltrekorde aufstellen.

Bei den Frauen war Marianne Maier die erfolgreichste ÖLV Athletin.

Auch die schon in der Vergangenheit erfolgreichen Titelsammler bei internationalen Masters-Meisterschaften Gottfried Gassenbauer, Heimo Viertbauer und Herbert Kreiner konnten weitere Titel mit nach Hause nehmen.

ÖLV-Delegationsleiter Franz Kropik, blickt nicht nur der Erfolge wegen mit Freude auf diese Veranstaltung zurück. Der Teamgeist und die sportliche Einstellung der Österreicher waren der Grund für viele wunderbare Erlebnisse in der schönen Stadt an Saône und Rhône.

Der "goldene" Mittwoch

Am 12.August gab es einen „goldenen“ Mittwoch für die österreichischen Masters mit 5 Weltmeistertitel.

Start mit Gold für Gassi

Alles begann um 9 Uhr mit dem Hammerwurf der M55-Klasse. Gottfried „Gassi“ Gassenbauer führte im Finale (obwohl 2 deutlich bessere Versuche knapp ungültig waren) mit 54,36 Meter bis zum letzten Durchgang, als ihn der Russe Bobryshev (Masters-Europameister 2014 und früherer 79 Meter Werfer) mit 54,41 Meter knapp überholte.
Da stand nun Gassi als allerletzter Werfer im Ring. Entweder eine Steigerung oder „nur“ Silber. Er atmete tief durch, stellte sich in den Wurfkreis, drehte sicher und ruhig und schleuderte, mit einem lauten Schrei, einen tollen Wurf hinaus. Es reichte (54,92m) und er war (nach 2005, 2011 und 2013) zum vierten Mal Masters-Weltmeister im Hammerwurf.
Danach gab es Glückwünsche von den Mitbewerbern und allen Fans; insbesondere von den vielen Österreichern, die bei diesem Gold-Wurf live dabei waren. Leise und als starke und sichere Stütze wie immer mit dabei: Gassis Ehefrau und „bessere“ Hälfte Silvia.

Fortsetzung durch unsere goldene Marianne
Marianne Maier war klare Favoritin im Kugelstoß der W70. Nach Gold im Siebenkampf am Beginn der WM sollte nun der nächste Erfolg folgen.
Aber im letzten Versuch, ähnlich wie schon bei Gassi, schob sich eine Amerikanerin ganz knapp vor Marianne.
Und was macht eine echte Wettkampfathletin? Sie schafft dann, wenn es schwierig und „eng“ wird, noch eine Steigerung. Mit 10,32 Meter, einem Freudenschrei und hochgestreckter Faust schaffte Marianne den Weltmeistertitel. Und als ein zusätzlicher „Motivator“ am Rande: Gassi, der rechtzeitig von seinem Wettkampf zu Marianne zum Anfeuern gekommen war.

Gleichzeitig Gold durch „Teamneuling“ Chantal Felder
Chantal Felder, als jüngste österr. WM-Teilnehmerin angereist, holte sich bei Ihrer Premiere in abgeklärter und lockerer Art und Weise mit 1,68 Meter den Hochsprungtitel in der Klasse W35. Und wurde dabei von Ihrem Mann tatkräftig unterstützt.
Bewusst hat sie auf ihre Medaillen-Chancen bei den österr. Staatsmeisterschaften in Kapfenberg wenige Tage vorher verzichtet, um auf internationaler Ebene ausgeruht und frisch Ihre Chancen zu wahren. Und das hat sich mit Gold voll ausgezahlt.

Gold mit Weltrekord durch Team(g)oldie Emmerich Zensch
Und nach unserem Teamneuling folgte als „Kontrast“ die nächste Goldene durch unseren ältesten Teilnehmer: Emmerich Zensch im Weitsprung der Klasse M95. Und zwar mit einem Weltrekord (2,15m). Als das Kampfgericht den Weltrekord (gemeinsam mit dem Hauptkampfrichter) nachmessen musste, und zwar mit einem Stahlband, das erst nach rund 5 Minuten aufzutreiben war, zeigte sich das Naturell von Emmerich. Er begann mit den Kampfrichtern zu diskutieren, weil er die Weite bei der ersten vorläufigen Vermessung um ein paar Zentimeter besser war als mit dem Stahlband. Wahre Champions wollen einfach immer mehr erreichen. Auch in fortgeschrittenem Alter.
Mit 6 Goldenen in Lyon (Dreisprung mit Weltrekord; Hochsprung mit Weltrekord; Kugelstoß, Diskus und Speer) war er der erfolgreichste Athlet der gesamten Weltmeisterschaften; und erhöhte seine internationale Goldsammlung auf insgesamt 67 (!) Goldmedaillen.
Emmerich wurde in Lyon von seiner Tochter toll unterstützt und begleitet, weil sie die Zeitplanung, das Hotel und die Fahrten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zwischen den insgesamt 4 Stadien für ihn organisierte.

Zum Abschluss nochmals Marianne
Marianne schaffte im Weitsprung an diesem Tage ihre 2. Goldene. Und zwar als deutlich Beste ab dem ersten Versuch. Sie steigerte sich, angefeuert vom Publikum der Haupttribüne (mit vielen Österreichern), im Lauf des Wettkampfes auf 3,57 Meter im letzten Versuch.
Damit erhöhte sie Ihre persönliche Medaillensammlung auf insgesamt 58 (!) Goldene bei int. Meisterschaften.

Ein starkes Zeichen der österr. Masters
Lyon war ein wirklich tolles Erlebnis, insbesondere die Stimmung und Unterstützung in der ganzen Mannschaft; und damit eine würdige Fortsetzung der Erfolge vom Masters Länderkampf in Salzburg. Die ÖLV Masters deckten die ganze Bandbreite ab: Altersklassen von 35 bis 95 Jahren, viele verschiedene Disziplinen (Laufen, Springen, Werfen und Mehrkampf), Männer und Frauen, aktive und ehemalige Spitzenathleten und auch „Spätberufene“. Eine Motivation verbindet alle: konsequentes Training, Freude an der Bewegung und Spaß am Wettkampf und am Sich-Messen mit internationalen Teilnehmern aus vielen Nationen und Kontinenten.
Insgesamt waren in Lyon mehr als 8.000 Teilnehmer aus 98 Nationen vertreten. Und Österreich schaffte mit insgesamt 14 Goldmedaillen den hervorragenden 14. Platz in der Nationenwertung. Nur knapp hinter starken LA-Ländern wie Russland (17 Gold) oder Kanada (17 Gold). Aber noch vor Japan (10 Gold), Schweden (9 Gold), Brasilien (9 Gold), Tschechien (4 Gold), Slowenien (1 Gold) und Kroatien (1 Gold).

Verfasser: Alfred Stummer
 

Medaillengewinne der ÖLV Athleten:

Gold:
6x Zensch Emmerich, M95: Hochsprung, Weitsprung, Dreisprung, Kugelstoß, Diskuswurf, Speerwurf
Reidinger Walter, M90: Diskuswurf
Kreiner Herbert, M60: 100m Hürden
Gassenbauer Gottfried, M55: Hammerwurf
Viertbauer Heimo, M70: Hammerwurf
Felder Chantal, W35: Hochsprung
3x Maier Marianne, W70: Weitsprung, Kugelstoß, Siebenkampf

Silber:
Steiner Dietmar, M70: 300m Hürden
Viertbauer Heimo, M70: Weight Throw
Schiefermayer Christopher, M45: Zehnkampf
3x Schmieder Sieglinde, W70: 5000 Meter, 10000 Meter, Crosslauf
Maier Marianne, W70: Hochsprung
Kovac Andrea, W35: 5000m Bahngehen
Reichl Irene, W35: Crosslauf
Wladika Jacqueline, W70: 80m Hürden

Bronze:
Steiner Dietmar, M70: 80m Hürden
Maier Marianne, W70: 200 Meter
Reichl Irene, W35: 10000 Meter
2x Wladika Jacqueline, W70: Dreisprung, Siebenkampf
Kovac Andrea, W35: 20km Gehen
Brzezowsky R., Hirschmugl D., Kropik F., M45: Mannschaft 10km Straßengehen

Fotos: F.Kropik

ÖLV News | 21.8.2015 (RK)

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