Universiade: Preiner holt Gold im Siebenkampf, Bronze für Vojta über 5.000m

Siebenkampf-Gold für Verena Preiner

Verena Preiner (Union Ebensee) gewann den Siebenkampf überlegen mit 6.224 Punkten und hatte damit am Ende 389 Zähler Vorsprung auf die zweitplatzierte Alysha Burnett (AUS). Rang 3 ging an Noor Vidts (BEL). Die Oberösterreicherin übertraf damit zum dritten Mal in ihrer Laufbahn die 6.000-Punkte Marke und blieb trotz der widrigen äußeren Umstände nur 8 Zähler unter ihrer Bestleistung von der U23-EM im Juli.

Die bislang letzte Goldmedaille einer weiblichen ÖLV-Athletin bei der Studenten-WM datierte aus dem Jahre 1970, als Maria Sykora den 400m-Lauf gewann.

Österreichs Mehrkämpferinnen haben damit für ein weiteres Highlight im Jahr 2017 gesorgt. Verena Preiner setzte ihre großartige Serie fort und holte sich nach dem ÖLV-Hallen-Fünfkampf-Rekord, Rang 6 bei der Hallen-EM, Silber bei der U23-EM, einem tollen Wettkampf bei der WM in London nun zum Abschluss der Saison noch Gold im Siebenkampf bei der Universiade. Umso beachtlicher ist ihre Leistung in Anbetracht der Tatsache, dass ihr Trainer Wolfgang Adler diesmal aus privaten Gründen nicht dabei sein konnte, gerade im Mehrkampf ein wichtiger Faktor.

Verena Preiner startete ganz ausgezeichnet in den Siebenkampf. Mit 13,90s lief sie trotz 1,4m/s Gegenwind die schnellste 100m Hürden-Zeit im Feld. Im Hochsprung gelang ihr gleich der nächste Paukenschlag, mit 1,77m verbesserte sie ihre persönliche Bestleistung um nicht weniger als 5cm. Mit 13,32m im Kugelstoßen übernahm die Oberösterreicherin dann nach drei Disziplinen wieder die Führung, die sie als Schnellste über die 200m mit 24,82s auf 141 Punkte ausbaute. Gesamt stand sie damit bei 3.586 Zählern, was sogar um 34 Punkte über ihrem WM-Zwischenergebnis aus London lag. Auch bei diesem Bewerb war der starke Wind ein Spielverderber, nach einer Verschiebung des Laufes um 15 Minuten bließ er den Athletinnen immer noch mit 3,4 m/s ins Gesicht.

"Die Hürden waren ganz ok, mit der Zeit bin ich bei dem böigen Wind auch zufrieden. Über den Hochsprung und die neue Bestleistung habe ich mich sehr gefreut, es läuft sehr gut. Es ist ziemlich heiß und ich muß schauen Kräfte zu sparen. Die Kugel hab ich heute leider nie richtig getroffen, dafür ist die Weite ganz ok. Mit dem 200er bin ich in Anbetracht der Umstände sehr zufrieden, vor allem da die Vorbereitung mit der Wartezeit ziemlich schwierig war".

 Auch Tag 2 begann mit einer tollen Leistung. Mit 5,94m (-0,2) im dritten Versuch des Weitsprungs blieb die Sport-Studentin nur um 12cm unter ihrer Bestleistung und liegt weiter in Führung. Bei teilweise heftigem Regen gelang auch der Speerwurf mit der größten Weite des Tages - 48,61m, ausgezeichnet. Im abschließenden 800m-Lauf gab die Oberösterreicherin noch einmal richtig Gas und lief in 2:09,35min neue persönliche Bestleistung. Gesamt ergab das 6.224 Punkte und den Sieg im Siebenkampf.

"Ich habe mir heute nicht ganz so leicht getan, weil ohne meinen Trainer Wolfgang Adler fehlt mir etwas die Sicherheit was die Länge des Anlaufes betrifft. Ich musste den Anlauf immer wieder etwas verlängern, habe das aber dann ganz gut gemeistert und bin mit der Weite sehr zufrieden. Speer war, wie ich es mir erhofft habe, ganz gut, die 48m im ersten Versuch haben mich sehr gefreut. Ich wollte dann noch etwas drauflegen, aber das ist dann nicht so aufgegangen. Die 800 Meter sind meine Lieblingsdisziplin, es war hart, aber unter 2:10 ist cool.

Ich freue mich irrsinnig über die Goldmedaille und dass ich fast meine Mehrkampf-Bestleistung erreicht habe. Vor allem da die Zeiten bei den Läufen wegen des starken Gegenwindes ja nicht optimal waren. Es ist ein toller Saisonabschluss für mich. Ich bedanke mich bei meinem Trainer Wolfgang Adler und meinen Teamkollegen, die mich hier unterstützt haben."


Bronze für Andreas Vojta über 5.000m

Andreas Vojta (team2012.at) bestritt am Samstag seinen Vorlauf über die 5000m. Den Vorteil im zweiten Lauf zu sein und zu wissen, welche Zeit für eine Finalqualifikation notwendig ist, nutzen er uns seine Mitstreiter perfekt aus, indem sie abwechslend die Führungsarbeit übernahmen und ein konstantes Tempo in Richtung dieser Zeit liefen. Als für den Niederösterreicher klar war, dass der Aufstieg sicher ist, nahm er sogar Tempo raus und lief als 7. seines Laufes in 14:29,78min deutlich in den Endlauf, der am Montag stattfinden wird.

"Es hat gut gepasst dass das Teamwork in unserem Lauf so gut geklappt hat. Als wir nur mehr zu neunt waren war die schwierigste Aufgabe richtig durchzuzählen und so konnte ich die letzte Runde gemütlich auslaufen und Kraft sparen. Im Finale kann alles passieren, jetzt heißt es gut regenerieren, was nicht einfach ist, da man wegen der hohen Luftfeuchtigkeit und Temperaturen sehr viel schwitzt."

Das Finale begann, bedingt durch das hohe Tempo des Läufers aus Uganda mit einem 2:42-Kilometer, Andreas Vojta platzierte sich von Beginn an in der Mitte des Feldes. Doch schon nach drei Runden beruhigte sich das Ganze wieder und die Kilometerzeiten wurden langsamer. Richtig los ging es dann 1.000m vor dem Ziel, als der Brite Davies das Tempo erhöhte. Der Niederösterreicher positionierte sich daraufhin perfekt auf Position 4 und ging eingangs der letzten Runde sogar auf Position 2 vor. Auf der Gegengerade fiel er zwar wieder zwei Positionen zurück, mit einem kraftvollen Endspurt konnte er sich auf der Zielgeraden jedoch wieder nach vorne kämpfen und holte sich in 14:02,65min hinter Francois Barrer (FRA, 14:00,86) und Jonathan Davies (GBR, 14:02,46) wie schon vor 4 Jahren über die 800m die Bronzemedaille.

"Ich bin ruhig angegangen, wie ich es mir vorgenommen habe, und habe auf den ersten Kilometern keine Kräfte verschwendet, aber immer gut Kontakt gehalten. Der Plan war auf dem letzten Kilometer jederzeit bereit zu sein attackieren zu können. Als ich eine Runde vor Schluss unter den Top 4 war habe ich gewusst, jetzt muss ich einfach dran bleiben und ab 250m vor dem Ziel gabs nur mehr Vollgas. Bis zur Zielgeraden haben sich die Beine gut angefühlt und ich habe gewusst, als Mittelstreckler habe ich den besseren Endspurt. Es ist schön für mich, dass ich bei meiner letzten Universiade noch einmal Bronze geholt habe. Und es ist ein schöner Saisonabschluss und ein gelungener Umstieg auf die 5.000m."

Stephanie Bendrat (Union Salzburg LA) zog über 100m Hürden als 2. ihres Vorlaufes und insgesamt 5.-schnellste mit 13,50s (+,06) souverän ins Semifinale ein.

"Ich hatte schon beim Einlaufen ein tolles Gefühl. Bis zur 6. Hürde war ich auch vorne dabei, habe mich aber leider in die 7. Hürde etwas eingebaut. Im Halbfinale heißt es jetzt Gas geben, denn ein Finaleinzug ist durchaus realistisch, aber da muß ich mich noch besser verkaufen."

Samstag Nachmittag gelang der Salzburgerin dann bei 2,5m/s Gegenwind mit 13,64s der Einzug ins Finale. Dort bleib dann nach einem heftigen Einschlag in Hürde 1 mit 13,74s (-1,3) Rang 7, ein schöner Erfolg für Stephanie Bendrat.

"Es ist mega cool dass ich ins Finale gekommen bin. Dort habe ich dann alles riskiert, aber gleich die erste Hürde mitgenommen. Schade, aber in Summe bin ich sehr zufrieden."

Dominik Hufnagl (SVS LA) lief über die 400m Hürden in seinem Vorlauf 51,24s und qualifizierte sich damit über die Zeitregel für das Semifinale. Dort gelang dann keine Steigerung mehr, in 52,29s beendete der Schwechater den Bewerb als insgesamt 22.

Viola Kleiser (Union St.Pölten) zog als 2. ihres Vorlaufes über 100m mit 11,82s mit einem lockeren Lauf in die 2.Runde ein. Auch dort schaffte sie als 3. den direkten Einzug ins Semifinale. Die 11,80s kamen aber unter äußerst widrigen Bedingungen zustande, da sich der Start wegen eines Gewitters um eine Stunde verzögerte, die Läuferinnen sich aber zu diesem Zeitpunkt bereits im Callroom befanden. Im Halbfinale kam dann aber das Aus, mit 12,07s (-1,9) blieb Rang 16.
Auch über die lange Sprintstrecke hielt das Wetterpech für die Niederösterreicherin an, bei 3,2m/s Gegenwind kam sie in ihrem Vorlauf über 200m auf 24,02s, qualifizierte sich damit aber ebenfalls für das Semifinale. Dort war dann aber auf der ungünstigen Bahn 1 mit 24,13s (-0,7) und Gesamtrang 14 wie schon über die 100m ebenfalls Schluß.

Markus Fuchs (ULC Riverside Mödling) kam über die 100m mit 10,62s zwar in die Zwischenrunde, schied dort aber mit 10,64s als Lauffünfter aus. Als Gegner hatte er u.a. den US-Vizemeister Cameron Burrell (PB 9,93s). Über 200m kam bereits im Vorlauf auf Bahn 1 mit 21,79s (-1,6) und Rang 29 das Aus, für den Aufstieg wären 21,60 notwendig gewesen.

Victoria Hudson (SVS LA) scheiterte in der Speerwurf-Qualifikation mit 49,35m. Auch sie war von der langen Wartezeit im Callroom betroffen. Sie beendete den Wettkampf auf Platz 22.

 

  

Alle Infos zu den LA-Bewerben der Veranstaltung finden Sie unter: https://data.2017.gov.taipei/atos/prod/eng/zz/engzz_athletics-daily-competition-schedule.htm
 
Livestream unter: https://livestream.com/fisu


Fotos: ÖLV, GEPA Pictures


ÖLV News | 28.08.2017 (GF)

BugReport senden | Programming by Stefan Walkner 2006 | Design by RK | Impressum