Berglauf-WM Langdistanz: Goldmedaille für Damen-Team

Bei den WMRA Berglauf Weltmeisterschaften in der Langdistanz in Karpacz (POL) gewannen Sandra Koblmüller, Katharina Zipser und Karin Freitag sensationell die Goldmedaille im Team vor Großbritannien und Rumänien.

Die World Mountain Running Association (WMRA) richtet seit 2015 neben den klassischen Berglauf-Weltmeisterschaften auch alljährlich eine WM in der Langdistanz aus. Bei der heurigen Auflage über 36 Kilometer und 2.110 Höhenmeter bergauf und bergab gab es das erste Edelmetall, und das gleich in GOLD zu feiern.

Gute Renntaktik der Österreicherinnen

Bei widrigen äußeren Bedingungen mit 3 Grad Celsius am Gipfel, Nebel, Regen, Wind und rutschigem Terrain nahmen 76 Damen aus 17 Nationen das Rennen in Angriff. Zwei Runden, die nicht ident waren, aber beide Male zum Gipfel und bei dem dort positionierten ÖLV-Berglaufreferenten Helmut Schuck vorbeiführten, waren zu absolvieren. Sandra Koblmüller (Haderer Sports Team), Katharina Zipser (SK Rueckenwind) und Karin Freitag (LG-DECKER Itter) versuchten die erste Runde im "Schongang", wie es Helmut Schmuck bezeichnete zu absolvieren, was sehr gut gelang. Bei der Zwischenwertung am Berg nach zirka 11 Kilometern lagen sie auf den Rängen 10, 12 und 15, anschließend ging es wieder ins Tal hinunter.

Nach der neuerlichen Steigung kamen sie nach rund 24 Kilometern zur zweiten Mal am Gipfel vorbei. Dabei hatten die drei ÖLV-Läuferinnen ihre Positionen leicht verbessert und konnten dann in der ca. 6km langen Bergab-Passage bis ins Ziel noch weitere Plätze gut machen. Sandra Koblmüller kam schließlich nach 3:19:43 Stunden als Sechste ins Ziel, damit lag sie rund 11 Minuten hinter Siegerin Charlotte Morgan (GBR, 3:08:24 Std.) zurück. Katharina Zipser als Zehnte (3:21:44 Std.) und Karin Freitag als Zwölfte (3:22:23 Std.) klassierten sich ebenfalls im absoluten Spitzenfeld.

Mit den Rängen 6, 10 und 12 und somit 28 Platzierungspunkten siegte das ÖLV-Trio vor Großbritannien (30 Punkte = 1./5./24.), Rumänien (31 Punkte = 4./11./16.), Italien (42 Punkte = 3./17./22.), Polen (43 Punkte = 2./18./23.) und den USA (44 Punkte = 7./8./29.). Insgesamt 14 Nationen kamen mit einem Team in die Wertung.

Für Berglauf-Referent Helmut Schmuck kam der Erfolg überraschend: "Im Vorfeld habe ich nicht unbedingt mit einer Medaille gerechnet. Bei der zweiten Bergankunft habe ich dann schon ein wenig mit Bronze spekuliert. Dass es Gold wird, war dann eine große Überraschung. Aber es freut mich umso mehr. Herzlichen Glückwunsch unseren Damen, sie sind großartig gelaufen."

Für Österreichs Bergläuferinnen war es nach Platz 6 im Team 2015 sowie Platz 5 im Team 2016 und Platz 6 im Einzel durch Katharina Zipser im selben Jahr der größte Erfolg.

Österreichs Männer im Team auf Platz 11

Bei den Männern siegte Alessandro Rambaldini (ITA) in 2:39:18 Stunden. Österreichs Vertreter landeten im 76 Teilnehmer und 19 Nationen umfassenden Feld auf den Rängen 37 bis 55. Andreas Rois (LTV Köflach, 3:01:53 Std.) war im Ziel als 37. exakt einen Platz vor seinem Vereinskollegen Lukas Gärtner (3:01:57 Std.) klassiert. Robert Gruber (Kolland Topsport Gaal, 3:07:01 Std.) beendete das Rennen auf Platz 48 und Daniel Jochum (Triathlon-Team Kleinwalsertal) kam als 55. nach 3:12:33 Stunden ins Ziel.

In der Teamwertung setzte sich Tschechien (15 Punkte = 2./4./9.) vor den USA (18 Punkte = 3./5./10.) und Italien (40 Punkte = 1./13./26.) durch. Österreich belegte unter 15 Nationen, die in die Wertung kamen, mit 123 Platzierungspunkten den elften Platz.

Von Challenge zur Weltmeisterschaft

Die World Mountain Running Association (WMRA) führt im Auftrag des Leichtathletik-Weltverbands IAAF alle Berglauf-Weltmeisterschaften durch. Über die Langdistanz wurde von 2004 bis 2014 keine Weltmeisterschaft, sondern die sogenannte "World Long Distance Mountain Running Challenge" durchgeführt. Dabei konnten Österreichs Läuferinnen mehrmals auf das Podest laufen. 2005 wurde Marion Kapuscinski Zweite, ebenso wie Sabine Reiner sieben Jahre später 2012. Markus Hohenwarter sicherte sich im Rahmen des Jungfrau Marathons 2012 sogar den Sieg. Und das Damenteam durfte sich 2012 ebenfalls über Edelmetall in Form einer Bronzemedaille freuen.

Seit 2015 sind es "World Long Distance Mountain Running Championships". Die Premiere wurde in Zermatt (SUI) ausgetragen. 2016 waren dann Podbrdo (SLO) und 2017 Premana (ITA) an der Reihe. 

Fotos (C) Helmut Schmuck

Weitere Informationen:

ÖLV News | 24.6.2018 (RK, HB)

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